Schulen leiten lernen (Zeitschrift, Rezension)

Vor Kurzem ist in der Zeitschriftenreihe „Lernende Schule“ die Ausgabe 53/11 erschienen. Sie trägt den Titel „Schule leiten lernen“. Mit 60 Seiten ist die Zeitschrift nicht mittelmäßig üppig und bei 20€ im Einzelpreis (plus 3€ Versand) im Preisbereich eines anständigen Buchs.
Grund genug einen Blick unter das Deckblatt zu werfen und die Artikel kurz zu überfliegen, um anderen die Kaufentscheidung zu erleichtern.

Das Inhaltsverzeichnis ist auf der Seite des Friedrich-Verlags (hier als PDF) abrufbar.
Unterteilt ist die Zeitschrift in 4+2 Bereiche:

  1. Grundsätzliches & Strittiges
  2. Praxis
  3. Quergedacht
  4. Magazin
  5. Werkstatt (16 Seiten Beilage)
  6. Schulleitungsbeilage (4 Seiten Beilage)

.
Wohl so um die 20 Beiträge versammeln sich hier. Dies zeigt schon auf den ersten Blick die Vielfältigkeit, aber auch die kurzweilige Lektüre. Jeder Beitrag ist maximal drei Seiten lang, so dass die Zeitschrift auch für „die Lektüre in der Pause“ zur Hand genommen werden kann, um mal eben einen Artikel zu lesen.
Das Vorwort und der erste Artikel von Herausgeber Michael Schratz geben die Themen grob vor: neue schulische Leitungsaufgaben, Schulentwicklung und Schulqualität sichern (in den und durch die Bereiche Personal-, Unterrichts- und Organisations-Entwicklung) oder Entscheidungen treffen (in bildungspolitisch „bewegten“ Zeiten). Um es in diesem großen Spannungsfeld nicht zur Überlastung kommen zu lassen, widmen sich einzelne Artikel zudem den Themen Lehrergesundheit und Arbeitsbelastung in der Schulleitung.
Sollte man einzelne Artikel hervorheben? Neue Themen oder Aspekte, die man so nicht so häufig in Büchern findet?
Für mich war das z.B. die Erläuterung, wie man strategisch das „Classroom-Walkthrough“ (PDF) in der Schule etabliert, also zusammen mit Kurzbesuchen des Schulleiters eine vertrauensvolle, unterrichtsbezogene Führungs- und Rückmeldekultur zu fördern. Hier bietet das Heft einen hinführenden Artikel, im Werkstatt-Teil konkrete Schritte zur Implementation und eine Bilderstrecke.
Über den Umgang mit (steigenden? sich ändernden?) Arbeitsbelastungen gibt es zwei-drei Artikel, sowie in der „Werkstatt“ ein Reflexionsangebot, wie „Schule gesundheitsverträglich geleitet und entwickelt werden kann“.
Oder: ein Artikel, was kanadischen Schulleitern geraten wird, wenn sie an eine neue Schule kommen.
Schließlich: ein kurzer Impuls eines Lehramtsanwärters mit der Idee, bereits im Studium auf Führungsaufgaben vorzubereiten. (Der Autor Thomas Lind bezieht sich hier auf Erfahrungen aus dem Studienkolleg der Stiftung der Deutschen Wirtschaft.)
Die vierseitige Schulleitungsbeilage widmet sich kurz und prägnant dem Grundlagen-Thema „Delegieren“, was dem Leser als kurze inhaltliche Auffrischung gefallen könnte.

Fazit: ja, €23,- sind für eine Zeitschrift nicht wenig. (Als Abonnent €16,- plus Versand) Dennoch: Das Themenheft „Schule leiten lernen“ bietet für Schulleiter und Schulleitungsmitglieder frische Artikel, auf die sich ein Blick lohnt.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Schulen leiten lernen (Zeitschrift, Rezension)“

  1. […] Klaffke nennt im Artikel “Umgang mit Arbeitsbelastungen im Schulalltag” (in: Lernende Schule 53/2011) drei Ebenen, die ihm im Umgang mit Belastung wichtig erscheinen: die professionelle, die […]

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