Dts. Schulleiterkongress 2014 – Tage 2&3

Der zweite Tag auf dem DSLK ist dann wirklich anders. Hier rauscht der Kongress auf vollen Touren, alle Ausstelller sind aktiv und die Workshop-Taktung ist schneller. Angenehm, dass es gut und reichlich Verpflegung und Getränke gibt. Nach der offiziellen Begrüßung durch Nina Ruge und Lothar Guckeisen kommt es zum ersten Hauptredner: Peter Maffay. Und ich war skeptisch, schließlich ist er jetzt wegen eines neuen Albums gerade auf allen Kanälen.
Aber mich hat’s beeindruckt, was er mit seiner Stiftung alles auf die Beine stellt und welche Gedanken er sich zu seinen Hilfsprojekten gemacht hat. Das kam unerwartet – erst recht, dass er keine Gitarre dabei hatte und nur am Rande über seine Musik sprach.
Im nächsten Block (75min) dann die Wahl zwischen zwei Hauptvorträgen (Gesine Schwan, A. Schleicher) und elf Praxisforen. Die relativ kurzen Abschnitte führen dazu, dass in der Regel kein Teilnehmer den Raum verlässt. Abstimmung mit den Füßen findet nicht statt. Man bleibt in der vorab gebuchten Veranstaltung. Gesine Schwans Vortrag war gut besucht, ich würd ihn gerne nachlesen und hoffe auf die Dokumentation zur Veranstaltung, die man leider vorbestellen, d.h. kaufen musste.

Nach der gut organisierten Mittagspause dann weitere Foren oder die Round-Table-Gespräche. Achja,  während des gesamten Kongresses gab es eine Mini-Messe mit zahlreichen Ausstellern.

Round Table Gespräche

Neues Format waren die Round-Table-Gespräche: ein Experte und bis zu 5 Gesprächspartner, die für 20-25min reden, ehe man an den nächsten Tisch wechselt. Insgesamt spricht jeder Teilnehmer mit drei Experten, wobei 6 Experten im Raum sind, d.h. jeder hat einen eigenen Fahrplan. Mein Ablauf: Runde 1 Joey Kelly, Runde 2: Volker Blum, Runde 3: Heike Schley. Der Experte soll ein kurzes Eingangsstatement halten, anschließend ergibt sich ein Frage-Antwort-Spiel. Das Format ist unmoderiert. Wenn es einen „roten Faden“ geben sollte, dann könnte ihn der Experte steuern. Aber da die Fragen spontan gestellt werden, ist ein mögliches Ergebnis der Runden nicht im Ansatz planbar.
Folgende Phänomene: Da das Gespräch unmoderiert ist, ist jeder für seine Fragen, die er vom Experten in der recht kurzen Zeit beantwortet haben möchte, selbst verantwortlich. Es kann dabei vorkommen, dass sich ein Teilnehmer mit vielen (Nach-)Fragen in den Vordergrund drängt. Die Anderen müssen dann selbst sehen, wie sie zu Wort kommen. Oder aber durch zweidrei Fragen wird das Gespräch in eine Richtung gelenkt, in der man als Teilnehmer keine Frage mehr stellen kann. So ist das mit einem Gespräch in einer Gruppe.
Dennoch: die Round-Tables sind eine anregende Möglichkeit, direkt und unmittelbar mit einem Experten ins Gespräch zu kommen. Vielleicht sollte man jedoch die Teilnehmerzahl nicht auf maximal fünf, sondern auf vier begrenzen. Damit jeder ausreichend zu Wort kommt?

Anschließend (nach der Kaffeepause) der letzte aktive Part, ebenfalls mit zwei Hauptvorträgen und sieben Praxisforen. Hier hab ich Margret Rasfeld und drei Schülerinnen zugehört. Nach dem Hype um Gerald Hüther und die Schule-im-Aufbruch-Tour wollte ich mir auch ein Bild machen. Besonders beeindruckend dabei: die Schülerinnen Alma, Lara-Luna und Jamila, die voller Begeisterung über ihre Schule und ihr bald erscheinendes Buch „wie wir Schule machen“ berichteten.
Anschließend Sekt-Empfang und später noch Networking-Abend mit einigen Auftritten, was ich jedoch nicht besucht hab.

Der dritte Tag

Am letzten Tag lichten sich die Reihen ein wenig, der eine oder andere muss wohl doch früher abreisen. Zwei Praxisworkshop-Phasen (wieder à 75min) und dann abschließend zwei Hauptvorträge von Moritz Freiherr Knigge und dem Dirigenten Peter Stangl machen den Kongress rund, ehe die ganz hartgesottenen Teilnehmer noch die Rede von Ministerin Löhrmann anhören. Der dritte Tag ist dann am frühen Nachmittag um halb 3 beendet.

Im Rückblick war der erste Tag sehr angenehm, weil ruhig und intensiver, während die anderen beiden Tage mir durch ihre unglaubliche Fülle an Eindrücken und Gesprächen in Erinnerung bleiben werden.
Vielleicht liegt hier noch Potential: eine vertiefende Beschäftigung mit einem Thema oder einem Referenten in zwei aufeinander folgenden 75min-Blöcken. So ließe sich etwas mehr Tiefe herstellen.

Nina Ruge fragte zu Beginn des zweiten Tages in die große Runde, wer schon einmal auf dem DSLK war: mehr als die Hälfte der Anwesenden meldete sich! Das kann nur heißen: auch in den nächsten Jahren sieht man sich. Für 2015 stehen bereits sehr viele Referenten fest.


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